Canon GPS im Einsatz - Thomas Elsner

Direkt zum Seiteninhalt

Canon GPS im Einsatz

Technik & Tests

Canon GP-E2 im Test
Vergleich mit dem einfachen Blumax 4044

Ein Praxistest des GPS Empfängers und ein Vergleich zum einfachen GPS Loggern


Copyright - Canon.de

Der Canon GP-E2 GPS Empfänger ist bei uns seit Mitte 2014 eingezogen. Bisher hatte ich den Blumax 4044 im Einsatz, der aber nicht mehr richtig funktionierte. Die GPS Daten ließen sich irgendwann nicht mehr auslesen oder wurden nicht aufgezeichnet, was am Ende auch egal ist, da keine GPS Daten da sind. Somit habe ich mir dann den Canon GP-E2 bestellt und möchte hier meine Erfahrungen mit GPS Loggern in der Fotografie zusammentragen.

Fangen wir mit dem an, was am Anfang steht - man muss das Teil erst mal kaufen. Als der Canon GPS Emüfänger auf den Makrt kam, da wäre ich nicht auf die Idee gekommen meinen Blumax zu ersetzen, da der Canon GPS Empfänger bei Erscheinen fast 300 Euro gekostet hat. Der aktuelle Preis liegt immer noch bei ca. 250 Euro. Meinen Blumax habe ich in 2011 für gerade mal 51 Euro gekauft. Aktuell gibt es GPS Logger immer noch für unter 100 Euro. Da muss man sich schon fragen, ob es der von Canon sein soll.

Fangen wir aber erst mal mit dem Einsatz des Blumax 4044 an. Letztendlich kann man hier jeden GPS Logger nehmen. Es ist nur wichtig, dass das Gerät die Daten in einem gängigen Format abspeichert und dieses auslesen lässt. Der Blumax hat dazu keine Software dabei. Aber hier gibt es im Internet genug Software, die dies ermöglichen. So habe ich am Windows PC mit "BT747" (Freeware)  den Logger ausgelesen und die Daten im Format GPX oder NMEA abgespeichert. Das Format ist wichtig, da es am Ende dann von der Software erkannt werden muss, die die Zuordnung der Bilder mit den GPS Daten machen soll.

Bis Lightroom 4 habe ich die GPS Daten dann mittels GeoSetter (ebenfalls Freeware) zugeordnet. Dabei kann man auch RAW Daten verarbeiten und auch die GPS Daten in die Bilder direkt speichern lassen. Seit LR4 kann man sich diesen Schritt aber sparen. Die GPX Daten kann man nämlich dem Katalog zuweisen und die Bilder dann entsprechend den Tracks zuordnen lassen. Dann sind aber die GPS Daten nicht im Foto gespeichert, falls man es nicht entwickelt und z.B. aus JPG ausgeben läßt.

Am MAC wiederum habe ich keine Freeware Software gefunden, die mir das Auslesen des Blumax ermöglicht hatte und auch keine Ersatz zu GeoSetter als Freeware. Ich bin dann auf "MyTracks" gestoßen. Das Programm gibt es für ein paar Euro bei iTunes zu kaufen und macht sich hervorragend. Auch im Zusammenspiel mit dem Canon GPS wird es uns gute Dienste erweisen, aber dazu unten mehr.

Ansonsten ist zu sagen, dass der Logger einen Akku hat und der bei mir immer gut einen Tag gehalten hat. Abends habe ich ihn dann immer geladen.

Fazit - einfaches GPS Logger:

Der Blumax 4044 funktioniert einfach gut (OK - jetzt leider nicht mehr). Man muss halt die Bilder alle am PC mittels Software bearbeiten, damit die GPS Daten in das Bild kommen oder in LR.


Wie schlägt sich der Canon GP-E2?

Der Canon GP-E2 hat ein anderes Konzept, was ein einfacher GPS Logger eben nicht bietet. Der Canon GP-E2 wird mit der Kamera verbunden. Man muss aber eine entsprechende Canon Kamera haben, die den GP-E2 unterstützt. Bei uns ist das die Canon 5D MarkIII. Der Logger kann dazu einfach auf den Blitzschuh aufgesteckt werden und verriegelt. Falls man aber einen Blitz verwenden mag, so liegen auch 2 USB Kabel bei, die man dann nutzen kann und eine kleine Hülle, die man am Gürtel befestigen kann.

Somit kann die Kamera immer gleich die GPS Daten im Bild einspeichern und man braucht sich später am PC die Bilder nicht mehr vornehmen. In der Einstellung "LOG" kann man auch die Route aufzeichnen. Somit alles SUPER und mit der beigelegten Software MapUtility von Canon lassen sich die GPS Daten und die Route dann noch anzeigen. Die Software unterstützt Windows und Mac.

1. Fazit: wer also eine entsprechende Kamera hat, der hat hier sicher eine gute Lösung, die zwar einen deutlichen Aufpreis bedeutet, aber es funktioniert halt einfach!!!

Was aber, wenn man mehrere Kameras nutzt?

So ist es bei uns der Fall. Neben der 5D haben wir noch eine Canon 1D Mark IV im Einsatz und eine Lumix G3.

Canon 1D Mark IV:

Die 1D unterstützt den Canon GPS Empfänger nicht. Somit wäre es auch keine Lösung einen 2. Empfänger zu kaufen. Bei noch mal 250 Euro wäre dies auch nicht so meine bevorzugte Lösung. Aber auch da hat Canon die Lösung mit dem MapUtility Tool. Man muss einfach den Logger im "LOG-Modus" betreiben. Dann kann man die LOGs am PC / MAC auslesen und den Canon RAWs der 1D die LOG Daten zuweisen. Damit habe ich zwar dann wieder den Weg über den PC, aber es geht doch recht einfach.

Lumix G3 - oder jede andere nicht Canon Kamera:

Hier aber muss ich mich fragen, warum Canon diese Lösung so anbietet...? Da zahle ich weit über 200 Euro und stehe dann erst mal "blöd" dar. OK - ich bin es selber schuld, wenn ich keine EOS-M als Systemkamera habe und somit die RAW Daten der Lumix auch gerne mit GPS Daten versehen würde... Warum sollte Canon auch ermöglichen, dass MapUtility hier GPX Daten exportieren lässt, die durch LR eingelesen werden können? Ist doch LR sicher bei sehr vielen Fotografen im Einsatz, die auch mit RAW arbeiten?

ABER - da gibt es auch einen Weg! Dank Internet und probieren habe ich auf PC und MAC einen Weg.

Fangen wir mal mit dem PC an. Die LOG Daten werden in einem NMEA Format abgespeichert, aber mit der Endung log. Somit ist dies der erste Weg, den man nutzen kann.

Sobald man die Datenendung auf ".nmea" umbenennt, dann kann die Logdaten in Geosetter einlesen. Das geht auch mit mehreren LOGs. GeoSetter kann aber die Route dann nicht wieder im GPX Format speichern, damit sie z.B. in LR genutzt werden kann. Aber da lässt sich ja GeoSetter zur Zuordnung der GPS Daten nutzen.

Eine Alternative ist es die Export Funktion in MapUtility zu nutzen. Die Tracks lassen sich in das Google Earth Format (KML) exportieren. Was mir aber auch nicht verständlich ist, es lassen sich nur einzelne Tracks ausgeben. So würde ich mir doch wünschen, dass ich auch die gesamte Reise als ein Track ausgeben kann. Aber das ist leider Fehlanzeige. Aber es gibt dann wider Tools im Internet, die es ermöglichen diese KML Dateien zu lesen und als andere Tracks zu speichern. Dann kann man sie z.B. per GPX in LR verarbeiten.

Mit diesen beiden Lösungen kann man am Ende auch jegliche nicht Canon Raws mit GPS Daten versehen!

Am MAC:

Hier kommt unser geliebtes MyTracks wieder zum Einsatz. Mit dem Umweg über diese KML Dateien hatte ich Probleme. Die KML Dateien wollte mir MyTracks nicht einlesen via "Import". ABER da gibt es eine Lösung.
In den Einstellungen kann man als GPS Geräte auf "GPS Logger ist Laufwerk" wechseln und als Gerätetyp "NMEA 0183 sentences" wählen. Schon kann man auf "von GPS importieren" gehen und die lokal gespeicherten GPS Daten des Canon GP-E2 importieren. Leider muss man jedes LOG einzeln importieren.
Danach hat man wieder alle Optionen. MyTracks ermöglicht den Export der gewählten Tracks als GPX oder man kann die GPS Koordinaten den Bildern zuweisen.

Sonstiges:

Der Canon GP-E2 wird mit einer AA Batterie betrieben. Der Betrieb ging in Tansania für etwa 2 Tage problemlos.

Gesamtfazit:

Der Canon GP-E2 zeigt schon für den Einsatz mit einer Canon Kamera klare Vorteile! Das Teil macht einfach, was es soll. Der Aufpreis zum "Billiglogger" ist etwas, was jeder für sich entscheiden muss.

Beim Einsatz mit mehreren Kameras hat der Canon GP-E2 keine deutlichen Vorteile zum "Billiglogger". Wer sich aber, so wie ich, für den Canon GP-E2 entscheidet, der hat hier eine Möglichkeit, damit man auch mit anderen Kameras diese Logger nutzen kann.

Zurück zum Seiteninhalt